Spagyrik vs. Homöopathie: Eine vergleichende Betrachtung zweier alternativer Heilmethoden
In der Welt der alternativen Heilmethoden haben sowohl die Homöopathie als auch die Spagyrik einen festen Platz gefunden. Jahrhundertealte Traditionen und die Suche nach natürlichen Heilmitteln haben diese beiden Ansätze hervorgebracht, die auf unterschiedlichen philosophischen Grundlagen beruhen. Während die Homöopathie auf der Idee der Ähnlichkeitsregel beruht und sich auf hochverdünnte Substanzen stützt, setzt die Spagyrik auf die Verarbeitung und Aufbereitung pflanzlicher Stoffe durch alchemistische Methoden. Trotz ihrer Gemeinsamkeiten in der Ausrichtung auf eine ganzheitliche Gesundheitsbetrachtung weisen Homöopathie und Spagyrik auch bedeutende Unterschiede auf.
Vorläufer der Spagyrik ist die Homöopathie. Schon vor gut 200 Jahren legte ihr Begründer, der deutsche Arzt Samuel Christian Hahnemann, die wichtigsten Grundsätze dieser Therapie fest. Hierzu gehört vor allem das Ähnlichkeitsprinzip, welche sich schon im Namen Homöopathie (Homoin Pathos = ähnliches Leiden) ausdrückt. Hahnemann definiert es im seinem Organon: „ wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfall eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden erregen kann, als sie heilen soll!“
Zwar wurde das Ähnlichkeitsprinzip bereits von Hippokrates und Paracelsus beschrieben, doch war es Hahnemann, der diese Prinzip zu wesentlichen Grundlage seiner Heilmethode erhob. In der Homöopathie soll somit stets „ Ähnliches mit Ähnlichem“ geheilt werden. Um das Wirkungsspektrum einer Arznei genau zu erfassen, werden Arzneimittelprüfungen am Gesunden durchgeführt. Durch systematische Zusammenstellung der bei der Prüfung aufgetretenen charakteristischen Symptome ergibt sich das Arzneimittelbild. Nach ausgiebiger Anamnese wird nun das Mittel ausgewählt, dessen Arzneimittelbild die größte Ähnlichkeit mit dem Symptomen Bild des Patienten aufweist.
Im Gegensatz dazu erfolgt die Wahl des Arzneimittels in der Spagyrik nicht nach dem Ähnlichkeitsprinzip – die Mittel werden anhand von Indikationen ausgewählt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Homöopathie ist die Potenzierung. Hinter der Potenzierung, die von Hahnemann auch Dynamisierung genannt wurde, steht die Vorstellung, dass durch den Vorgang des Verdünnens und Verschüttelns die Wirkung der Arznei verstärkt werden kann. Die Mittel der Spagyrik werden ebenfalls nach den homöopathischen Arzneibuch beschriebenen Regeln potenziert, d.h. verdünnt und per Hand verschüttelt. Da die Spagyrik aber meist nur Mittel in der vierten und zehnten Dezimal Potenz einsetzt, ist in ihnen stets noch eine Substanz vorhanden.
Zusammenfassend lässt sich also sagen:
Gemeinsamkeiten mit der Homöopathie zeigen sich im Hinblick auf:
- das Ähnlichkeitsprinzip. Die Spagyrik basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip im weiteren Sinne, d.h. ein spgyrisches Mittel entfaltet seine Heilkraft, wenn es einen ganz bestimmten, in gewissermaßen verwandten pathologischen Zustand vorfindet.
- die Potenzierung.
- die Möglichkeit einer Erstreaktion.
- die Wirkung als Reiz,- und Regulationstherapie.
Wesentliche Unterschiede zur Homöopathie sind:
- die ausschließliche Verwendung pflanzlichen Materials.
- die Aufbereitung, bei der neben dem alkoholischen noch ein wässriger Extrakt genutzt wird.
- der ausschließliche Einsatz von Komplexmitteln.
- keine Arzneimittelprüfung am Gesunden.
- der Einsatz nach physiologischen und histologischen Gesichtspunkten.
Haben Sie Fragen zum Thema? Dann vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Praxis.
Christian Arndt
Privatpraxis
Homöopathie Kempten – Neuraltherapie Kempten – Naturheilkunde Kempten