Infektanfälligkeit – Ursachen, Behandlung & Hilfe
Allgemeine Informationen:
• Wiederholte Infektionen deuten auf eine geschwächte Immunabwehr hin. Dies kann auf eine gestörte Funktion des Immunsystems hinweisen, jedoch werden solche Schwächen oft durch äußere Einflüsse wie Stress, Schlafmangel oder unausgewogene Ernährung verursacht.
• Bei Erwachsenen wird von erhöhter Infektanfälligkeit gesprochen, wenn sie mehr als fünf Infektionen pro Jahr erleben.
• Die Anfälligkeit für Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern hat eine physiologische Grundlage und nimmt spätestens im Grundschulalter ab.
• In höherem Alter lässt die Effizienz des Immunsystems allmählich nach, was zu häufigeren und schwerwiegenderen Infektionen führen kann.
• Eine gesteigerte Infektanfälligkeit, bei der Infektionen besonders schwerwiegend sind oder oft Komplikationen auftreten, die durch ungewöhnliche Erreger verursacht werden und/oder schwer zu behandeln sind, kann auf angeborene (primäre) oder erworbene (sekundäre) Immunschwächen hinweisen.
• Ein angeborener Immundefekt hat genetische Ursachen und zeigt sich oft schon in der frühen Kindheit.
• Häufige Gründe für erworbene Immunschwächen sind bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, andere Krebserkrankungen, schwere Infektionen oder die Verwendung von immununterdrückenden Medikamenten (Immunsuppressiva).
• Wenn wiederholte Infektionen auftreten, ohne dass ein angeborener oder erworbener Immundefekt vorliegt, kann eine Verbesserung des Lebensstils hilfreich sein. Dies umfasst regelmäßige körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung, Stressbewältigung und naturheilkundliche Ansätze, wie im Folgenden beschrieben.
Was versteht man unter Infektanfälligkeit?
Infektanfälligkeit beschreibt die Neigung, häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung an Infektionen zu erkranken. Eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten lässt Rückschlüsse auf ein geschwächtes Immunsystem zu. Das körpereigene Abwehrsystem war wiederholt nicht in der Lage, Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger daran zu hindern, in den Organismus einzudringen und sich dort zu vermehren. Aus diesem Grund wird Infektanfälligkeit auch als Immunschwäche oder Abwehrschwäche bezeichnet.
Anfälligkeit von Kindern für Infektionen
Nachdem der natürliche Schutzschild im Säuglingsalter abklingt und bis zum Beginn der Grundschulzeit, sind Kinder generell anfällig für Infektionen. Ist es üblich, dass Kinder oft von Infektionen betroffen sind?
Die Anfälligkeit von (kleinen) Kindern für Infektionen basiert auf physiologischen Gründen: Ihr Immunsystem muss erst noch „lernen“, wie es effektiv mit der Vielzahl unbekannter Erreger umgeht. Im Verlauf des Aufwachsens nimmt diese natürliche Anfälligkeit ab.
Was ist die normale Anzahl von Infektionen pro Jahr bei Kindern?
Im Verlauf der ersten beiden Lebensjahre durchleiden Kinder im Durchschnitt 13 Atemwegsinfektionen. Es kann sogar als normal angesehen werden, wenn es bis zu 20 Infektionen sind, wie die aktuelle LöwenKIDS-Studie verdeutlicht. Auch Kindergarten- und Vorschulkinder sind signifikant häufiger von Infektionskrankheiten betroffen als Erwachsene. Im Durchschnitt erleben sie bis zur Einschulung acht bis zwölf Infektionen pro Jahr.
Wie sieht die normale Anzahl von Infektionen pro Jahr bei Jugendlichen aus?
Nach Schulbeginn nimmt die Anzahl der Infektionen deutlich ab und nähert sich spätestens im Jugendalter der durchschnittlichen Häufigkeit bei Erwachsenen an. In dieser Phase wird eine Erkrankungsrate von bis zu fünf Infektionen pro Jahr als normal betrachtet.
Wann wird die Infektanfälligkeit von Kindern bedenklich?
Obwohl angeborene Immunschwächen äußerst selten sind, ist es wichtig, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn die Erkrankungsrate signifikant höher ist, häufig Komplikationen bei Infektionen auftreten und/oder wiederholt Rückfälle durch denselben Erreger (z.B. Streptokokken) auftreten. Zusätzlich könnten wiederholte Atemwegsinfektionen auf Allergien oder Asthma hinweisen.
Anfälligkeit für Infektionen bei Erwachsenen
Unter der Voraussetzung eines intakten Immunsystems erkranken Erwachsene im Durchschnitt nicht mehr als fünfmal im Jahr an Infektionen. Wenn jedoch Infektionen häufiger auftreten, könnte dies auf eine geschwächte körpereigene Abwehr hinweisen. Eine genaue Untersuchung der Infektanfälligkeit ist notwendig, insbesondere wenn:
- die Infektionen ungewöhnlich schwerwiegend verlaufen,
- Komplikationen auftreten oder
- die Infektionen chronisch werden oder regelmäßig wiederkehren.
- Infektanfälligkeit während der Menstruation bei Frauen
Einige Frauen sind kurz vor oder während ihrer Menstruation anfälliger für Infektionen. Die Zusammenhänge zwischen den Sexualhormonen und dem Immunsystem sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch mittlerweile vermutet, dass der natürliche Abfall der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron vor der Menstruation zu einer vorübergehenden Einschränkung der Immunfunktion führt. Dadurch ist der Körper in dieser Phase anfälliger für Infektionen.
Häufung von Infektionen während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft erkranken viele werdende Mütter häufiger an Infektionen als üblich. Dies liegt daran, dass das Immunsystem während der Schwangerschaft seine Aktivität reduziert, um die Zellen des ungeborenen Kindes, die von dessen Vater stammen und daher für den Körper der Mutter fremd sind, nicht anzugreifen. Nach der Geburt und während der Stillzeit normalisiert sich die Aktivität des mütterlichen Immunsystems wieder.
Ist gelegentliches Kranksein vorteilhaft?
Gelegentliche Krankheiten sind eine natürliche Eigenschaft des Immunsystems. Die Abwehrzellen müssen kontinuierlich trainieren, um Krankheitserreger effektiv bekämpfen zu können. Durch den Kontakt mit Viren, Bakterien oder Pilzen und die erfolgreiche Abwehr von Infektionen lernt das Immunsystem, wie es den Körper zukünftig vor diesen Erregern schützen kann. Dies wird als Immunität bezeichnet. Bei einigen Infektionskrankheiten bietet eine einmalige Infektion lebenslangen Schutz. Allerdings kann das immunologische Gedächtnis im Laufe der Zeit nachlassen, was dazu führen kann, dass Erreger erneute Infektionen verursachen, wie es bei vielen Erkältungsviren der Fall ist.
Warum leide ich häufig an Infektionen?
Häufige Infektionen deuten auf ein geschwächtes Immunsystem hin. Die Abwehrkräfte sind nicht in der Lage, Krankheitserreger daran zu hindern, in den Körper einzudringen und Infektionen auszulösen. Die Neigung zu Infektionen kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise einen Mangel an bestimmten Nährstoffen aufgrund einer unausgewogenen Ernährung, aber auch Stress oder Schlafmangel.
Gelegentlich kann eine Immunschwäche auch auf einen angeborenen oder erworbenen Immundefekt zurückzuführen sein. In solchen Fällen verlängern sich die Infektionszeiträume oft, die Krankheitsverläufe werden schwerwiegender und es treten häufig Komplikationen auf.
Grundsätzlich signalisiert eine wiederholte Neigung zu Infektionen stets, dass etwas im Körper nicht im Gleichgewicht ist. Aus diesem Grund sollte ein solches Anzeichen als Grund für einen Konsultationstermin bei einem medizinischen Fachmann dienen.
Anzeichen von erhöhter Infektanfälligkeit – Wann sollte ärztlicher Rat gesucht werden?
Nicht nur die Häufigkeit der Infektionen, sondern auch deren Art und Verlauf können Anlass für einen Arzt- oder Heilpraktikerbesuch sein. Hierzu gehören Situationen, in denen:
- Kleinkinder mehr als 13 Infektionen, Schulkinder mehr als 8 bis 12 Infektionen und Erwachsene mehr als 5 Infektionen im Jahr durchmachen
- Infekte länger andauern, in kurzen Abständen wiederkehren und/oder einzelne Symptome nicht abklingen
- Infekte schwerer verlaufen bzw. Komplikationen nach sich ziehen
- mehrere Infekte (an verschiedenen Regionen im Körper) gleichzeitig bestehen.
Warum ist der Körper manchmal nicht ausreichend in der Lage, Krankheitserreger abzuwehren?
Wenn der Körper nicht ausreichend in der Lage ist, Krankheitserreger abzuwehren, deutet dies auf eine Schwäche des körpereigenen Immunsystems hin. Eine solche Schwächung kann vorübergehend sein, beispielsweise als Reaktion auf anhaltenden Stress. Es ist aber auch möglich, dass die Funktion des Immunsystems dauerhaft eingeschränkt ist, insbesondere wenn es angeboren ist (primärer Immundefekt).
Wie funktioniert das Immunsystem und wie schützt es vor Infektionen?
Das Immunsystem ist ein äußerst aktives System, das aus verschiedenen Geweben, Organen und Zellverbänden besteht und einer komplexen Regulation unterliegt. Wenn es richtig funktioniert, bildet das Immunsystem die wichtigste Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheitserreger.
Die Abwehrarbeit stützt sich hauptsächlich auf zwei Hauptkomponenten: die unspezifische (angeborene) und die spezifische (erworbene) Immunabwehr, die eng miteinander verknüpft sind. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) übernehmen die Rolle der Wächter des Immunsystems, da sie kontinuierlich im Blut und in den Geweben patrouillieren, um nach Krankheitserregern Ausschau zu halten.
Was versteht man unter der unspezifischen (angeborenen) Immunabwehr?
Die unspezifische Immunabwehr, auch als unspezifisches Immunsystem bekannt, ist jene Abwehrmechanismus, der von Geburt an vorhanden ist und als erster Schutzwall des Körpers fungiert. Sie wird als „unspezifisch“ bezeichnet, da ihre Reaktion auf Krankheitserreger stets nach einem festen Muster abläuft. Diese unspezifische Immunantwort tritt in Aktion, sobald Krankheitserreger durch kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute in den Körper eindringen (passiver Schutz).
Ihr Hauptziel besteht darin, die Eindringlinge bereits an ihrem Eintrittsort zu bekämpfen. Falls die Erreger dennoch die Schutzbarriere überwinden, werden bestimmte Zellen sofort aktiviert, wie etwa Fresszellen und Proteine des Komplementsystems (aktiver Schutz).
Was charakterisiert die spezifische (erworbene) Immunabwehr?
Die erworbene Immunabwehr kann gezielt auf Krankheitserreger reagieren, daher wird sie auch als spezifische Immunabwehr oder spezifisches Immunsystem bezeichnet. Sie tritt in Aktion, wenn Krankheitserreger die Barrieren der unspezifischen Immunabwehr überwinden.
Die Hauptakteure der erworbenen Immunabwehr sind spezifische Gruppen von weißen Blutkörperchen, nämlich T-Lymphozyten (T-Zellen) und B-Lymphozyten (B-Zellen), einschließlich ihrer Untergruppen wie T- und B-Gedächtniszellen. Diese Untergruppen besitzen die Fähigkeit, sich an Krankheitserreger zu erinnern.
Im Falle einer erneuten Infektion mit dem gleichen Erreger produzieren die B-Zellen spezifische Eiweißmoleküle, bekannt als Antikörper oder Immunglobuline. Diese Antikörper sind exakt auf die charakteristischen Merkmale dieses Erregers (Antigene) zugeschnitten. Dadurch können die Antikörper an die Krankheitserreger binden, sie neutralisieren und eliminieren.
Die diverse Immunzelltypen interagieren kontinuierlich miteinander, wobei sie entweder direkt kommunizieren oder über Botenmoleküle, wie z.B. Zytokine, vermitteln.
Wenn auch nur eine Komponente des Immunsystems verändert ist, kann dies die gesamte Abwehrleistung beeinträchtigen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen. Eine gesteigerte Infektanfälligkeit im Vergleich zum altersüblichen Maß kann auf eine Beeinträchtigung der Immunfunktion hindeuten. Hierbei unterscheidet man zwischen physiologischer Infektanfälligkeit, bei der keine immunologische Störung nachweisbar ist, und der Neigung zu Infektionen, die auf eine pathologische Immunschwäche hinweist.
Die genaue Form der Infektanfälligkeit erfordert eine gründliche Untersuchung. Physiologische Infektanfälligkeit kann durch Faktoren wie Stress oder unausgewogene Ernährung geschwächt werden. Bei kleinen Kindern ist sie normal, da sich ihr Immunsystem noch entwickelt.
Sekundäre Immunschwäche kann durch verschiedene Gründe wie schwere Erkrankungen (z.B. HIV/Aids, Krebs), Langzeitfolgen von Covid-19, Chemotherapie, Bestrahlung oder immunsuppressive Medikamente hervorgerufen werden.
Primäre Immunschwäche, auch angeborener Immundefekt genannt, entsteht durch genetische Fehler und zeigt sich oft schon früh im Leben. Betroffene leiden vermehrt unter Infektionen, die chronisch verlaufen und schwer behandelbar sind.
Es gibt etwa 485 bekannte angeborene Immundefekte und fast 500 Gene, die mit solchen Erkrankungen in Verbindung stehen. Diese Defekte können verschiedene Teile des Immunsystems beeinflussen, wie Antikörperproduktion, T-Zellen, B-Zellen, unspezifische Abwehrzellen oder das Komplementsystem.
Die Diagnose von angeborenen Immundefekten basiert auf immunologischen Tests und spezifischen Warnsignalen. Die Behandlung erfordert oft lebenslange Therapie, abhängig von der Art und Schwere des Defekts. Dies kann Antikörperersatztherapie oder in schweren Fällen eine Stammzelltransplantation umfassen.
Infektanfälligkeit: Ursachen
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die das Immunsystems herabsetzen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Allergien
- Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis, Lupus Erythematodes etc.)
- Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes
- Long-Covid (nach Impfung oder Infektion)
- ME/CFS
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
- Reizdarmsyndrom und andere chronische Verdauungsstörungen
- Störungen des Darmimmunsystems (Dysbiose der Darmflora)
- Schilddrüsenerkrankungen (Hashimoto-Thyreoiditis etc.)
- Chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, COPD
- Unentdeckte Nahrungsmittelunverträglichkeit /-allergie
- Leberschädigung
- fortgeschrittene Nierenschwäche
- Nebennierenschwäche
- Untergewicht als Folge einer Essstörung (Anorexie)
- krankhaftes Übergewicht (Adipositas)
- Chronische Störung der Energieversorgung der Körperzellen (Mitochondriopathie)
- Genetisch bedingte Abwehrschwäche (angeborener Immundefekt)
- Angeborene Stoffwechselerkrankungen wie Mukoviszidose
- Hämopyrrolurie (HPU)
- Schwere Infektionskrankheiten
- HIV/AIDS (sekundärer Immundefekt)
- Erkrankungen des blutbildenden Systems (Leukämie, Lymphdrüsenkrebs) und andere Krebserkrankungen
Weitere Ursachen für Infektanfälligkeit
- Ausgeprägter Nährstoffmangel
- Ausgeprägter Eisenmangel
- Mangel an DHEA (Dehydroepiandrosteron)
- Medikamente, die das Immunsystem bremsen oder unterdrücken (Immunsuppressiva), zum Beispiel Methotrexat, Cyclophosphamid, Glukokortikosteroide etc.)
- Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie bei Krebs
- Strahlentherapie
- Organtransplantation
- Störungen des Immunsystems durch Antibiotika, Antiepileptika, Säureblocker, häufiger Gebrauch von Schmerzmitteln etc.
- Einseitige Ernährungsgewohnheiten
- Versteckte chronische Entzündungen wie Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Zahnherde
- Übersäuerung
- Wechseljahre der Frau oder Wechseljahre bei Männern
Welche Faktoren beeinträchtigen das Immunsystem?
Das Immunsystem kann durch verschiedene Einflüsse geschwächt werden. Ein grundlegender Faktor ist das Altern. Während Kinder in ihren ersten Lebensjahren aufgrund der Notwendigkeit, sich mit verschiedenen Erregern vertraut zu machen, anfälliger für Infektionen sind, nimmt die Wirksamkeit des Immunsystems ab dem 60. Lebensjahr allmählich ab. Dadurch sind ältere Menschen nicht nur anfälliger für Infektionen, sondern diese verlaufen oft schwerwiegender und dauern länger an.
Zusätzlich können bestimmte chronische Krankheiten oder die Verwendung von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), zu einer Schwächung führen. Es gibt auch beeinflussbare Faktoren, die das Immunsystem beeinträchtigen können:
- Unausgewogene Ernährung
- Mangel an wichtigen Nährstoffen
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Rauchen
- Mangelnde körperliche Aktivität
- Überanstrengendes Training (sogenanntes „Open-Window-Phänomen“)
- Unter- oder Übergewicht
- Stress
- Schlafmangel
Was führt zur Anfälligkeit für Infektionen aufgrund von Nährstoffmangel?
Häufig ist Nährstoffmangel die Ursache für wiederholte Infektionen, insbesondere ein Mangel an folgenden Nährstoffen:
- Vitamin A*
- Vitamin C*
- Vitamin D*
- Vitamin E*
- Verschiedene B-Vitamine (insbesondere B6, B12, B9)*
- Zink*
- Selen*
- Eisen*
Empfehlung zur Stärkung des Immunsystems bei Infektanfälligkeit:
Für Jugendliche und Erwachsene, die anfällig für Infektionen sind, empfehle ich die Einnahme eines Wirkstoffkomplexes bestehend aus Vitamin D, Vitamin C und Zink über einen Zeitraum von 2-3 Monaten.
Dieses Immun-Bundle* beinhaltet folgende Empfehlungen zur Einnahme:
Einnahmeempfehlung für 2-3 Monate: Vitamin D3 Tropfen: Täglich 1 Tropfen zu einer Mahlzeit einnehmen. Ester C® Gold: Täglich 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Zinkcitrat 30: Jeden 2. Tag 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen.
Stress wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eines der bedeutendsten Gesundheitsrisiken des 21. Jahrhunderts identifiziert. Untersuchungen über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren haben gezeigt, dass eine enge Verbindung zwischen dem Zentralen Nervensystem, der Psyche und dem Immunsystem besteht.
Die Kommunikation zwischen Nervenbotenstoffen und Immunzellen beeinflusst direkt die Funktion des Immunsystems. Somit können psychische Belastungen eine direkte Auswirkung auf die Immunabwehr haben.
Schwächung des Immunsystems durch chronischen Stress:
Länger anhaltende Belastungen können die Abwehrkräfte beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führt. Dies ist vor allem auf die Wirkung des Stresshormons Cortisol zurückzuführen. Bei chronischem Stress steigt die Konzentration von Cortisol im Blut stark an. Dies beeinträchtigt die Fähigkeit der Immunzellen, sich zu vermehren und effektiv auf Krankheitserreger zu reagieren.
Studien bestätigen, dass Menschen unter starkem Stress anfälliger für Erkältungsviren sind und sich diese Infekte schwerwiegender entwickeln als bei weniger gestressten Personen. Chronischer Stress kann auch die Wundheilung verlangsamen.
Infektanfälligkeit nach Covid-19 (Long-Covid & Post-Vac-Syndrom):
Bei einigen Menschen scheinen die Abwehrkräfte nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion oder nach Impfungen (Post-Vac-Syndrom oder Long-Covid nach Impfung) langfristig beeinträchtigt zu sein.
Trotz fehlender klarer Diagnosen zeigt sich in der Praxis, dass seit der Corona-Pandemie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Autoimmunerkrankungen beobachtet wird.
Typische Symptome von Long-Covid oder Post-Vac-Syndrom sind:
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Starke physische und mentale Erschöpfung
- Beeinträchtigte Konzentration und Gedächtnisleistung
- Stimmungsprobleme wie Depressionen und Ängste
- Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit
- Für Personen, die diese Symptome nach einer Covid-19-Infektion oder nach Impfung erfahren, empfehle ich die Einnahme eines Wirkstoffkomplexes bestehend aus Ashwagandha, Ubiquinol und NADH über einen Zeitraum von 3-4 Monaten.
Dieses PostCovid-Bundle sieht eine tägliche Einnahme von je 1 Kapsel vor und basiert auf ausgewählten Mikronährstoffen, die vielversprechende Ergebnisse bei Long-Covid und dem Post-Vac-Syndrom zeigen.
Warnzeichen eines geschwächten Immunsystems:
- Wiederholte oder länger anhaltende bakterielle und virale Infektionen deuten auf eine Schwäche des körpereigenen Abwehrsystems hin. In solchen Fällen kann die Wirksamkeit von Behandlungen beeinträchtigt sein.
- Ein weiteres bedeutendes Anzeichen, das auf eine mögliche Beeinträchtigung des Immunsystems hinweist, ist die Neigung zu wiederkehrenden Komplikationen. Zum Beispiel kann ein einfacher Schnupfen wiederholt zu einer Nasennebenhöhlenentzündung führen, während Husten zu schweren Bronchitis-Episoden und sogar Lungenentzündungen führen kann.
- Ebenso können regelmäßig auftretende Mittelohrentzündungen, insbesondere bei Kindern, Herpes-Infektionen, hartnäckige Pilzinfektionen im Mund oder auf der Haut sowie die Neigung zu Abszessen und Infektionen durch normalerweise harmlose Mikroorganismen Anzeichen einer geschwächten Immunabwehr sein.
- Bei Kindern können auch unzureichende Gewichtszunahme oder Wachstumsstörungen auftreten und auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen.
Solche Warnsignale sollten generell untersucht werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Diagnostische Verfahren und Untersuchungen:
Die Diagnose beginnt mit einer umfassenden Krankengeschichte (Anamnese), die bereits wichtige Hinweise auf die möglichen Ursachen einer Immunschwäche geben kann. Eine Analyse der Lebensgewohnheiten, die das Immunsystem beeinflussen können, ist ebenfalls von Bedeutung.
Weitere relevante Untersuchungen umfassen:
- Körperliche Untersuchung einschließlich Augen,- Zungen- und Pulsdiagnostik
- Laboruntersuchungen wie ein vollständiges Blutbild mit spezieller Fokussierung auf Immunzellen und Antikörper
- Überprüfung auf Nährstoffmangel mittels Blutuntersuchungen
- Darmdiagnostik inklusive ausführlicher Stuhlanalyse
Welche Blutwerte sind bei Anfälligkeit für Infektionen relevant?
Bei erhöhter Anfälligkeit für Infektionen werden üblicherweise Blutuntersuchungen durchgeführt, um unter anderem folgende Werte zu bestimmen:
- Großes Blutbild, inklusive detaillierter Analyse der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und ihrer Untergruppen (Lymphozyten, Granulozyten, Monozyten)
- CRP-Wert
- Bestimmung von Antikörpern: Immunglobuline IgG, IgA, IgM, IgD, IgE
- Bestimmung wichtiger Mikronährstoffe und Vitamine: Selen, Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure (B9), Eisen (Ferritin), Zink
Anfälligkeit für Infektionen: Diagnosetest
Gängiges medizinisches Wissen besagt, dass der Darm das Zentrum des Immunsystems ist, wo rund 80 Prozent der Abwehrreaktionen stattfinden. Erfahrungsgemäß geht physiologische Anfälligkeit für Infektionen oft mit anhaltendem Stress einher, der insbesondere den Darm und die Nebennieren schwächen kann.
Es ist auffällig, dass Ärzte bei erhöhter Infektionsanfälligkeit selten den Darm oder die Nebennieren untersuchen.
Sie haben die Möglichkeit, diese beiden einfachen Testsets zu verwenden, um selbst herauszufinden, warum Sie ständig krank sind. Die Tests werden von einem hochqualifizierten medizinischen Labor durchgeführt, das strenge Qualitätsstandards erfüllt und von der Deutschen Akkreditierungsstelle DAkkS akkreditiert ist. Sie können die Tests über den bereitgestellten Link bestellen, zu Hause durchführen und die Ergebnisse per E-Mail zur Auswertung an meine Praxis senden. Eine leicht verständliche Anleitung wird mitgeliefert. Nutzen Sie den Gutscheincode (AP38653) im ersten Bestellschritt, um 5% Rabatt zu erhalten.
Test für Stress & Erschöpfung*
Laborchemische Analyse von Adrenalin, Cortisol im Tagesverlauf, DHEA, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Speichel zur Einschätzung der aktuellen neuroendokrinen Situation.
Darmgesundheitscheck*
Mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime, Schimmelpilze, Hefen sowie quantitative Untersuchung von Verdauungsrückständen, α-1-Antitrypsin, Calprotectin, Gallensäuren, Pankreas-Elastase und sekretorischem IgA.
Mögliche Ergänzungen:
Hämopyrrolurie Urintest*
Mit diesem Labortest wird der Hämopyrrol (HPU)-Gehalt im Urin analysiert, um einen funktionellen Mangel an Vitamin B6 und Zink festzustellen.
Säure-Basen-Test*
Infektionen können den Körper übersäuern, was die Anfälligkeit für Infektionen und wiederkehrende Entzündungen erhöht. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist es wichtig, den Säure-Basen-Haushalt zu überprüfen und zu optimieren.
Speicheltest Melatonin*
Dieser Speicheltest erkennt Veränderungen in der Melatonin-Hormonkonzentration, die Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit verursachen können. Melatonin wirkt als wichtiger Gegenpart zu Cortisol.
Zusätzliche Untersuchungen bei Immundefektverdacht:
Wenn ein primärer oder sekundärer Immundefekt vermutet wird, können weitere Untersuchungen notwendig sein, wie molekulargenetische Tests zur Identifikation oder Ausschluss genetischer Immundefekte, Gewebeproben des Knochenmarks oder der Lymphknoten zur Überprüfung von Immunzellen sowie gegebenenfalls ein HIV-Test.
Informationen zur Stärkung des Immunsystems: Ratschläge, Behandlung und Unterstützung
Häufig haben Personen, die meine Praxis wegen ihrer Anfälligkeit für Infektionen aufsuchen, bereits zahlreiche Ansätze ausprobiert, viel Zeit und Geld investiert – dennoch sind sie frustriert und geschwächt, da sie keine signifikante Verbesserung erfahren haben.
Anhaltende Krankheitsanfälligkeit – Was kann man tun?
Falls mindestens zwei der folgenden Punkte vor dem Auftreten der Anfälligkeit für Infektionen in Ihrem Leben vorhanden waren:
- Kontinuierliche Stressbelastung
- Sorgenvolle Gedanken
- Mangelnder Schlaf
- Einseitige Ernährung
- Übermäßiger Konsum von Genussmitteln
…empfehle ich, diese Umstände zu verändern und eine dreimonatige Kur (für sowohl Kinder als auch Erwachsene) mit den folgenden drei Präparaten zu machen. Dadurch sollte Ihre Situation deutlich verbessert werden und die erhöhte Infektanfälligkeit abnehmen.
Die hier empfohlenen Produkte von Biogena haben sich in meiner Praxis über viele Jahre hinweg als äußerst wirksam erwiesen. Sie bestehen aus reinen Wirkstoffen und sind garantiert frei von Farbstoffen, Konservierungs- und Hilfsstoffen.
ImmunoMyk, 90 Kapseln*
Nehmen Sie täglich drei Mal eine Kapsel mit ausreichend Flüssigkeit zu den Mahlzeiten ein. Für Kinder im Alter von 1 bis 9 Jahren: eine Kapsel täglich. Für Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren: zwei Kapseln täglich (Kapselinhalt kann auch in Wasser oder Tee eingenommen werden). Dieses Produkt kombiniert Vitalpilze (Reishi & Shiitake) mit pflanzlichem Vitamin C aus Acerola- und Camu-Camu-Fruchtextrakten sowie Vitamin E und Zink. Die Vitalpilze Reishi und Shiitake besitzen aktivierende Effekte auf Lymphozyten, Leukozyten und natürliche Killerzellen und werden traditionell bei bakteriellen und viralen Erkrankungen sowie bei Hefepilzinfektionen (wie Candida, Herpes oder grippalen Infekten) eingesetzt.
Vitamin D3*
Tropfen Nehmen Sie täglich morgens einen Tropfen ein.
Curcuma 500, 60 Kapseln*
Nehmen Sie täglich eine Kapsel mit ausreichend Flüssigkeit während einer Mahlzeit ein. Kinder bis 12 Jahre sollten dieses Produkt maximal 4 Wochen lang einnehmen. Es unterstützt die Immunfunktion und den Erhalt der normalen Immunabwehr.
Zusätzlich empfehle ich bei Patienten, die in den letzten 6 Monaten mindestens einmal Antibiotika eingenommen haben:
AC7 Komplex, 120 Kapseln (für eine 4-monatige Kur)*
Nehmen Sie täglich drei Mal eine Kapsel mit ausreichend Flüssigkeit zu den Mahlzeiten ein (Kapselinhalt kann auch in Wasser oder Tee eingenommen werden). Diese ausgewählten Kräuter- und Pflanzenextrakte werden traditionell eingesetzt, um vor unerwünschten Mikroorganismen im Körper zu schützen, wie es nach häufiger Antibiotikagabe vorkommen kann.
Für Kinder: Junior Omni Lactis 6*
Kinder im Alter von 2–4 Jahren: 1 g Pulver pro Tag. Kinder im Alter von 5–9 Jahren: 1–2 g Pulver pro Tag. Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren: 2 g Pulver pro Tag. Mischen Sie täglich 1–2 g Pulver (1/2–1 gestrichener Teelöffel) in 1/4 bis 1/2 Glas Wasser, rühren Sie um und trinken Sie es. Nehmen Sie das Pulver etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit ein. Falls Antibiotika verwendet werden, empfehle ich einen zeitlichen Abstand von mehreren Stunden.
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10 Strategien zur Stärkung Ihres Immunsystems
Tipp 1 – Gesunde Ernährung für ein starkes Immunsystem
Eine ausgewogene Ernährung setzt auf frisches Obst und Gemüse, während der Fleischkonsum begrenzt wird. Diese Ernährungsweise versorgt den Körper mit den notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die für ein effektives Immunsystem unabdingbar sind. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte stärken zudem das Immunsystem im Darm.
Tipp 2 – Regelmäßige Bewegung fördert die Immunabwehr
Aktivitäten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen stimulieren das Immunsystem. Eine empfohlene Trainingszeit von 30 bis 45 Minuten, mindestens dreimal wöchentlich, fördert nicht nur die Immunabwehr, sondern kann auch positiv auf die Atemwege wirken.
Tipp 3 – Genügend Schlaf für starke Abwehrkräfte
Studien belegen, dass schon wenige aufeinanderfolgende Tage mit Schlafmangel die Abwehrkräfte schwächen können. Ausreichender Schlaf ist daher essenziell, um das Immunsystem zu stärken.
Tipp 4 – Stressmanagement für eine robuste Abwehr
Übermäßiger Stress kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Ausreichende Entspannungsphasen und Stressbewältigungstechniken wie körperliche Aktivität oder Entspannungsmethoden wie Yoga sind wichtig, um Stressbelastung zu reduzieren.
Tipp 5 – Frische Luft und Sonnenlicht für die Immunität
Zeit im Freien zu verbringen, unterstützt die körpereigene Abwehr und fördert die Bildung von Vitamin D, das für ein gesundes Immunsystem unerlässlich ist. Täglich 15 bis 20 Minuten Sonnenlicht reichen aus, im Herbst und Winter sowie an bewölkten Tagen sind mindestens eine Stunde empfehlenswert.
Tipp 6 – Abhärtung durch gezielte Maßnahmen
Saunabesuche, Wassertreten nach Kneipp oder Wechselduschen können das Immunsystem stärken, indem sie den Körper abhärten und den Wechsel zwischen Wärme und Kälte fördern.
Tipp 7 – Verzicht auf Rauchen für eine starke Immunabwehr
Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Bereits nach wenigen Monaten ohne Rauchen kann die Effektivität der Abwehrkräfte signifikant steigen.
Tipp 8 – Maßvoller Alkoholkonsum für eine intakte Immunabwehr
Regelmäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Immunsystems. Reduzieren Sie den Alkoholkonsum auf ein Minimum, besonders wenn bereits eine Neigung zu Infektionen besteht.
Tipp 9 – Natürliche pflanzliche Heilmittel zur Immunstärkung
Bestimmte pflanzliche Mittel wie Sonnenhut (Echinacea) oder Taigawurzel können das Immunsystem stimulieren. Propolis, auch bekannt als „Bienenantibiotikum“, wirkt ebenfalls immunstärkend. In Fällen von Infekten und erhöhter Infektanfälligkeit kann Propolis-Tinktur mit Manuka-Honig unterstützend eingesetzt werden.
Tipp 10 – Positive Emotionen für eine gesunde Abwehr
Lachen aktiviert Immunzellen und reduziert Stresshormone. Mehrere Studien belegen, dass positive Emotionen das Immunsystem stärken. Lachen ist tatsächlich eine wirksame Medizin für Körper und Geist.
Alternative Behandlung der Infektanfälligkeit ohne Einsatz von Antibiotika
In bestimmten Fällen können Antibiotika lebensrettend sein, doch es ist entscheidend, einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen zu gewährleisten, um ihre Effektivität langfristig zu erhalten. Leider kommt es häufig vor, dass Antibiotika übermäßig schnell, oft und für zu lange Zeiträume verschrieben werden – eine Praxis, die nicht ohne Risiken ist.
Beispielhaft sei das Antibiotikum Ciprofloxacin genannt, welches zu den Fluorchinolonen gehört und weit verbreitet ist. Es wird in Arztpraxen häufig für Infektionen der Atemwege, Harnwege sowie im Hals-Nasen-Ohren-Bereich verschrieben. Allerdings hat das Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) in einem Rote-Hand-Brief auf schwerwiegende, möglicherweise irreversible und sogar tödliche Nebenwirkungen hingewiesen. Die Empfehlung lautet, Ciprofloxacin nur noch bei lebensbedrohlichen Krankheiten einzusetzen.
Ein weiteres Problem ist die oft falsche Verschreibung von Antibiotika in Bezug auf die Einnahmedauer. Früher wurde empfohlen, die Antibiotikatherapie fortzusetzen, auch wenn die Symptome abklingen. Mittlerweile gibt es jedoch Nachweise dafür, dass bei vielen Infektionen eine kürzere Behandlungsdauer genauso effektiv oder sogar effizienter sein kann. Diese Erkenntnis wurde auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) während der World Antibiotic Awareness Week im November 2017 aufgegriffen. Trotzdem hat sich dieser Paradigmenwechsel noch nicht flächendeckend in medizinischen Praxen durchgesetzt.
Häufig wird auch bei natürlicher Infektanfälligkeit sofort zu Antibiotika gegriffen. Doch diese Herangehensweise führt oft nicht zum gewünschten Heilerfolg und schwächt zudem die körpereigene Abwehr. Abhängig von der Art des Antibiotikums kann es Monate oder sogar bis zu zwei Jahre dauern, bis sich das Mikrobiom – das Zentrum des Immunsystems – nach der Antibiotikabehandlung vollständig erholt.
Es ist ratsam, von Anfang an eine ganzheitliche Behandlung in Erwägung zu ziehen, die Krankheit als einen Versuch des Körpers zur Heilung begreift. Individuelle Unterstützung kann dabei helfen, Gesundheit vollständig und nachhaltig wiederherzustellen.
Quellen:
Susan Langer, Johannes Hörn, Cornelia Gottschick u.a.: Symptombelastung und Faktoren im Zusammenhang mit akuten Atemwegsinfektionen in den ersten beiden Lebensjahren – Ergebnisse der LoewenKIDS-Kohorte. In: „Respiratory Infection in Children“, eine Spezialausgabe des Fachjournals „Microorganisms“ (MDPI 2022, 5. Januar 2022)
Stuart G. Tangye, Waleed Al-Herz, Aziz Bousfiha u.a.: Human inborn errors of immunity: 2022 update on the classification from the International Union of Immunological Societies Expert Committee. In: J Clin Immunol Okt. 2022;42(7):1473-1507. doi: 10.1007/s10875-022-01289-3. Epub 24. Juni 2022.
Sabine Oertelt-Prigione: Immunologie und Menstruationszyklus. In: Autoimmun-Review. Mai 2012;11(6-7):A486-92. doi: 10.1016/j.autrev.2011.11.023.
aerzteblatt.de: Antibiotika-Einnahme: Einfache Faustregeln greifen zu kurz